Mittwoch, 31. Juli 2013


Die Kolomnakultur

Ein wenig Licht ins Dunkle der Vorgeschichte von Kolomna bringt dieser unerwartete Fund. Die Schmuckstücke, Gefäße, Münzen und Kultgegenstände sind aus Bronze gegossen oder aus Kupfer geprägt. Sie zeugen von unerwarteten technischen Fähigkeiten und bestechen durch eine zeitlose Formgebung. Manche Objekte könnten direkte Vorlagen fürdie zeitgenössische Gestaltung von Gebrauchsgegenständen dargestellt habe. Die Menschen der Kolomna-Kultur waren gefesselt von dem Bild des Knotens, er taucht auf Münzen auf, Fingerringe und Armreifen haben Knotenform, eine Reihe von noch nicht näher benennbaren Gegenständen verweisen auf eine kultische Aufladung der Verwebung und Verschlingung. Eine Form scheint von besonderer Bedeutung zu sein: das mathematische Unendlichkeitssymbol wird verlängert, man erkennt die Bewegung des Drehens, des Verwindens, wie in der Form der Brezel, könnte man an die vor der Brust gekreuzten Arme eines Betenden denken. Das Symbol der Vogels ist uns aus der späteren Stadtgeschichte als Symbol auf Münzen bekant, auch bei den Brakteaten der Kolomna-Zeit finden wir das Vogelmotiv. Umstritten, aber interessant ist bisher noch die Deutung einer Dop- pelauslegung mancher Motive, dass bei Drehung der Münze statt dem Vogel ein Einhorn zu sehen ist. Das mag erstaunen galt doch bisher das Bild der „Bestie von Kolomna“ als tartarisches Erbe. Eine zeitliche Einordung der Kolomna-Kultur ist bisher nur vorsichtig in den Zeitraum nach der zweiten Periode der Völkerwanderung bis zur Jahrtausendwende zu legen, mögen auch manche der Funde an die Eisenzeitlichen Funde der Hallstattzeit oder den Hort von Obertraun erinnern.

Peter Bauhuis, Institut für Neuere Archäologie, Kolomna 2013



Соровище из Коломны Украшения, монеты, сосуды и другие артефакты. Бронза, медь.

Der Kolomna-Fund Schmuckstücke, Münzen, Gefäße und weitere Artefakte aus Bronze und Kupfer